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Werther

  • Opernhaus Zürich 1 Falkenstrasse Zürich, ZH, 8001 Schweiz (Karte)

Werther ist eine lyrische Oper in vier Akten von Jules Massenet, basierend auf dem Briefroman Die Leiden des jungen Werthers (1774) von Johann Wolfgang von Goethe. Das französische Libretto stammt von Édouard BlauPaul Milliet und Georges Hartmann.

Die Uraufführung fand am 16. Februar 1892 an der Wiener Staatsoper in deutscher Sprache statt. Die französische Erstaufführung folgte kurz darauf in Genf.

Figuren und ihre Stimmlagen:

  • Werther: Tenor – Ein sensibler, melancholischer junger Dichter, der an einer unmöglichen Liebe zerbricht.

  • Charlotte: Mezzosopran/Sopran – Eine tugendhafte junge Frau, die sich aus Pflichtgefühl von Werther abwendet.

  • Albert: Bariton – Charlottes bodenständiger Ehemann, freundlich, aber ohne tiefere Leidenschaft.

  • Sophie: Sopran – Charlottes jüngere, fröhliche Schwester, die sich in Werther verliebt.

  • Le Bailli (Der Amtmann): Bass – Charlottes Vater.

  • Schmidt & Johann: Tenöre/Baritone – Freunde des Amtmanns, sorgen für komödiantische Leichtigkeit.

Handlung (Zusammenfassung):

Erster Akt:

Im Haus des Amtmanns bereiten sich die Kinder und Charlotte auf einen Ball vor. Als Werther, ein junger Dichter, eintrifft, wird er sofort von Charlottes Schönheit und Sanftheit ergriffen. Die beiden verbringen einen idyllischen Abend miteinander, und Werther verliebt sich heftig in sie. Doch Charlottes Mutter ist verstorben, und sie hat ihr am Sterbebett versprochen, sich um die Familie zu kümmern – und Albert zu heiraten. Als Werther davon erfährt, ist er tief erschüttert.

Zweiter Akt:

Einige Monate später sind Charlotte und Albert verheiratet. Werther kann seine Gefühle jedoch nicht vergessen. In einem bewegenden Gespräch mit Charlotte gesteht er ihr erneut seine Liebe. Sie weist ihn zwar sanft zurück, doch nicht ohne innere Kämpfe. Werther erkennt, dass er gehen muss, um Charlottes Ehe zu respektieren. Er verabschiedet sich mit den Worten, dass sie sich „an Weihnachten wiedersehen“ könnten.

Dritter Akt:

An Weihnachten findet Charlotte Werthers Briefe, die er ihr in seiner Abwesenheit geschrieben hat – sie sind voller Schmerz und Sehnsucht. Sie wird sich ihrer eigenen unterdrückten Gefühle bewusst. Als Werther plötzlich auftaucht, flammt die alte Leidenschaft wieder auf, doch sie kann ihm nicht nachgeben. Nach einem intensiven Duett verlässt Werther sie in Verzweiflung. Charlotte spürt die Gefahr – zu spät. Kurz darauf erfährt sie, dass Werther sich eine Pistole von Albert geliehen hat.

Vierter Akt:

Charlotte findet Werther in seiner Wohnung, tödlich verwundet durch einen Schuss in die Brust. In einer letzten, rührenden Szene gestehen sich die beiden ihre Liebe. Charlotte küsst ihn, und Werther stirbt in ihren Armen – versöhnt, aber tragisch vereint.

Historische Einordnung:

"Werther" gilt als eine der bedeutendsten französischen Opern des Fin de Siècle und als das lyrischste WerkMassenets. Die Oper verarbeitet den empfindsamen Weltschmerz Goethes Werther-Figur auf typisch französische Weise: emotional fein abgestimmt, voller musikalischer Eleganz und psychologischer Tiefe.

Themen der Oper sind:

  • Unerfüllte Liebe

  • Pflicht versus Leidenschaft

  • Sehnsucht, Melancholie und Todesverlangen

Die Musik von Werther ist geprägt von schwelgerischer Melodik, impressionistischen Klangfarben und subtiler Orchestrierung. Besonders berühmt sind:

  • Werthers Arie „Pourquoi me réveiller“ im dritten Akt – ein leidenschaftlicher Ausbruch voller Weltschmerz.

  • Charlottes Briefszene – eine der eindrucksvollsten inneren Monologe für Mezzosopran.

  • Das ergreifende Liebesduett im vierten Akt, das in den Tod führt.

Fazit:

„Werther“ ist ein zutiefst bewegendes Werk über das Scheitern an der Liebe und an gesellschaftlichen Konventionen – eine Oper der Sehnsucht und seelischen Zerrissenheit, meisterhaft vertont von Jules Massenet. Sie verlangt von den Sängern hohe emotionale Ausdruckskraft und gehört zu den großen psychologischen Charakteropern des französischen Repertoires.

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