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Carmen

  • Opernhaus Zürich 1 Falkenstrasse Zürich, ZH, 8008 Schweiz (Karte)

Carmen ist eine Oper in vier Akten von Georges Bizet mit einem französischen Libretto von Henri Meilhac und Ludovic Halévy, basierend auf der gleichnamigen Novelle von Prosper Mérimée. Die Uraufführung fand am 3. März 1875 an der Opéra-Comique in Paris statt.

Ursprünglich vom Publikum mit Skepsis aufgenommen, wurde Carmen nach Bizets Tod zu einem der beliebtesten und meistgespielten Werke des Opernrepertoires weltweit.

Figuren und ihre Stimmlagen:

  • Carmen: Mezzosopran – Eine selbstbewusste, freiheitsliebende Zigeunerin, die Männer mit ihrer Sinnlichkeit betört, sich aber nie binden lässt.

  • Don José: Tenor – Ein naiver Soldat, der sich in Carmen verliebt, ihretwegen alles aufgibt und daran zerbricht.

  • Escamillo: Bariton – Ein gefeierter Stierkämpfer, Carmens neuer Liebhaber, stolz und selbstbewusst.

  • Micaëla: Sopran – Ein junges Bauernmädchen, fromm und tugendhaft, das Don José an seine Pflichten erinnern will.

  • Zuniga: Bass – Don Josés Hauptmann.

  • Frasquita & Mercédès: Soprane – Carmens Freundinnen, lebenslustig und klug.

  • Dancaïre & Remendado: Tenor/Bariton – Schmuggler, mit denen Carmen und ihre Freundinnen verkehren.

Handlung (Zusammenfassung):

Erster Akt:

In Sevilla vor der Zigarettenfabrik vertreiben sich Soldaten und Passanten die Zeit. Micaëla sucht nach Don José, doch er ist nicht da. Als die Arbeiterinnen die Fabrik verlassen, sticht Carmen mit ihrer provokativen Art hervor. In der berühmten Habanera („L’amour est un oiseau rebelle“) erklärt sie, dass Liebe unzähmbar sei.

Carmen wirft Don José eine Blume zu, was ihn aus der Fassung bringt. Kurz darauf wird sie festgenommen, weil sie eine Kollegin mit einem Messer verletzt hat. Don José soll sie bewachen – doch Carmen verführt ihn und überredet ihn zur Flucht. José hilft ihr zu entkommen und wird dafür degradiert.

Zweiter Akt:

In der Schenke „Lillas Pastia“ feiern Carmen, ihre Freundinnen und Schmuggler. Der berühmte Escamillo tritt auf und singt die berühmte Toreador-Arie („Votre toast“). Er interessiert sich für Carmen, doch sie bleibt zurückhaltend.

Don José erscheint, frisch aus dem Gefängnis, und gesteht Carmen seine Liebe. Doch sie verlangt von ihm, mit ihr in die Berge zu fliehen. Als er sich zunächst weigert, gerät er mit seinem Hauptmann Zuniga in Streit, schlägt ihn nieder – und wird so endgültig zum Deserteur.

Dritter Akt:

In den Bergen bei den Schmugglern wird die Beziehung zwischen Carmen und Don José zunehmend angespannt. Sie ist seiner Eifersucht überdrüssig. Micaëla kommt in die Berge, um Don José zur Rückkehr zu seiner sterbenden Mutter zu bewegen.

Währenddessen nähert sich Escamillo, um Carmen zu treffen. Es kommt zum Duell mit Don José, das Carmen verhindert. Micaëla bringt Don José schließlich dazu, mit ihr zu gehen – aber er warnt Carmen: „Wir werden uns wiedersehen.“

Vierter Akt:

Vor der Stierkampfarena in Sevilla wird Escamillo gefeiert. Carmen ist nun mit ihm zusammen. Doch Don José lauert ihr auf. Er fleht sie an, zu ihm zurückzukehren, doch sie weigert sich standhaft. In einem letzten, verzweifelten Ausbruch ersticht Don José Carmen – während drinnen Escamillo unter Jubel in die Arena einzieht.

Historische Einordnung:

Carmen war zu ihrer Zeit revolutionär: Sie zeigte keine mythologischen Helden oder höfische Intrigen, sondern das raue, sinnliche und gefährliche Leben einfacher Menschen. Bizet kombinierte Elemente der Opéra comique (mit gesprochenem Dialog) mit leidenschaftlicher Dramatik, folkloristischen Farben und erschütternder Tragödie – das war für viele Zeitgenossen ein Schock.

Heute gilt Carmen als eine der bedeutendsten Opern des 19. Jahrhunderts, ein Meisterwerk des französischen Musiktheaters.

Besonders berühmt sind:

  • Habanera („L’amour est un oiseau rebelle“)

  • Toreador-Lied („Votre toast, je peux vous le rendre“)

  • Blumenarie („La fleur que tu m’avais jetée“)

  • Micaëlas Arie („Je dis que rien ne m’épouvante“)

Carmen ist nicht nur ein Drama um Eifersucht und Freiheit, sondern auch eine Reflexion über Macht, Geschlechterrollen und das menschliche Schicksal – verpackt in unvergänglicher, leidenschaftlicher Musik.

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