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La scala di seta

  • Opernhaus Zürich 1 Falkenstrasse Zürich, ZH, 8008 Schweiz (Karte)

La scala di seta (Die seidene Leiter) ist eine einaktige Opera buffa von Gioachino Rossini mit einem italienischen Libretto von Giuseppe Maria Foppa. Die Uraufführung fand am 9. Mai 1812 im Teatro San Moisè in Venedig statt – Rossini war zu diesem Zeitpunkt erst 20 Jahre alt.

Figuren und ihre Stimmlagen:

  • Giulia: Sopran – Eine junge Frau, die heimlich mit Dorvil verheiratet ist.

  • Dorvil: Tenor – Giulias geheimer Ehemann, der nachts heimlich über eine seidene Leiter in ihr Zimmer klettert.

  • Lucilla: Mezzosopran – Giulias Cousine, scharfzüngig und temperamentvoll.

  • Germano: Bass/Bariton – Giulias schusseliger Diener, der sich ebenfalls Hoffnungen macht.

  • Blansac: Bass/Bariton – Ein Freund Dorvils, der Giulia heiraten soll, ohne von ihrer Heirat zu wissen.

  • Dormont: Tenor – Giulias Vormund, der ihre Hochzeit arrangieren will.

Handlung (Zusammenfassung):

Ort: Ein elegantes Haus in Venedig
Zeit: Anfang des 19. Jahrhunderts

Die Oper spielt an einem einzigen Tag und dreht sich um Verwechslungen, geheime Ehen und nächtliche Klettereien. Giulia ist heimlich mit Dorvil verheiratet, doch ihr Vormund Dormont will sie mit Blansac verheiraten. Um ihren Geliebten nachts zu empfangen, lässt sie ihn über eine seidene Leiter, die sie aus dem Fenster hängt, in ihr Zimmer klettern – daher der Titel der Oper.

Blansac, der von der geplanten Heirat noch nichts weiß, verliebt sich allerdings bald in Lucilla, Giulias Cousine. Der tollpatschige Diener Germano beobachtet die nächtlichen Aktivitäten, versteht aber alles falsch und bringt zusätzliche Verwirrung ins Spiel.

Nach allerlei Intrigen, Missverständnissen und komödiantischem Durcheinander löst sich am Ende alles auf: Die heimliche Ehe von Giulia und Dorvil wird aufgedeckt, Lucilla und Blansac finden zueinander, und Dormont gibt schließlich seinen Segen.

Historische Einordnung:

"La scala di seta" ist eine typische Opera farsa, wie sie im frühen 19. Jahrhundert in Venedig beliebt war: kurz, spritzig, komisch – mit pointierten Dialogen und temporeicher Musik. Die Oper zeigt bereits in jungen Jahren Rossinis Talent für melodische Erfindungskraft, komödiantisches Timing und seine Fähigkeit, Ensembleszenen mit Leben zu füllen.

Musikalisch herausragend ist:

  • Ouvertüre – Ein frühes Meisterstück, das oft als Konzertstück gespielt wird.

  • „Sento talor nell’anima“ – Dorvils Arie, die schon auf Rossinis lyrische Stärke hinweist.

  • Flotte Ensembles, Duette und Buffo-Einlagen im Stil der italienischen Komödientradition.

Obwohl La scala di seta lange als Rarität galt, erlebt sie seit dem 20. Jahrhundert eine Renaissance auf Bühnen, die Rossinis frühe komische Werke wiederentdecken. Die Oper ist besonders bei Festivals, Kammeropern und Liebhabern des komischen Fachs beliebt und bietet ein charmantes, unterhaltsames Beispiel für Rossinis kompositorisches Frühwerk.

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